Entwicklungshilfeprojekt Äthiopien 2009
"Faszination Begegnung"
Eine Begegnungs- & Journalistenreise am Horn von Afrika vom 9. bis 22. November 2009
Eine Begegnungs- & Journalistenreise am Horn von Afrika vom 9. bis 22. November 2009
Im Laufe der letzten Jahre bekam ich von Fotokollegen viele Bilder über Afrika zu Gesicht. Irgendwann stand für mich fest: da will ich unbedingt einmal hin! Ich wollte hautnah spüren wie die Menschen dort leben, vor allem Orte besuchen die man als normaler Tourist nicht zu sehen bekommt. Mein Wunsch sollte schlussendlich schneller in Erfüllung gehen als ursprünglich gedacht.
Als ich 2008 zum ersten Mal von der von Südwind NÖ organisierten und vom Land NÖ geförderten „Begegnungs- und Journalistenreise“ nach Äthiopien hörte, habe ich mich spontan zur Anmeldung entschlossen. Es handelte sich dabei konkret um ein Entwicklungshilfeprojekt des Landes NÖ, welches vor Ort – d. h. in abgelegenen Regionen des nordäthiopischen Hochlandes von Gonder - besichtigt werden sollte. Es war mir klar, dass es sich dabei um alles andere als eine Erholungsreise handeln würde. Ich beabsichtigte die Reise fotografisch zu dokumentieren um mit dem Fotomaterial eine Multimediaschau und eine Fotoausstellung zu gestalten. Auch interessierte Menschen in unserem Land sollen das Leben der dort ansässigen Bevölkerung näher kennen lernen um besser verstehen zu können, dass Länder wie Äthiopien in vielen Bereichen nach wie vor auf internationale Unterstützung angewiesen sind. Ich freute mich also sehr als ich in die sorgfältig ausgewählte Reisegruppe von insgesamt 13 Personen aufgenommen wurde.
Als ich 2008 zum ersten Mal von der von Südwind NÖ organisierten und vom Land NÖ geförderten „Begegnungs- und Journalistenreise“ nach Äthiopien hörte, habe ich mich spontan zur Anmeldung entschlossen. Es handelte sich dabei konkret um ein Entwicklungshilfeprojekt des Landes NÖ, welches vor Ort – d. h. in abgelegenen Regionen des nordäthiopischen Hochlandes von Gonder - besichtigt werden sollte. Es war mir klar, dass es sich dabei um alles andere als eine Erholungsreise handeln würde. Ich beabsichtigte die Reise fotografisch zu dokumentieren um mit dem Fotomaterial eine Multimediaschau und eine Fotoausstellung zu gestalten. Auch interessierte Menschen in unserem Land sollen das Leben der dort ansässigen Bevölkerung näher kennen lernen um besser verstehen zu können, dass Länder wie Äthiopien in vielen Bereichen nach wie vor auf internationale Unterstützung angewiesen sind. Ich freute mich also sehr als ich in die sorgfältig ausgewählte Reisegruppe von insgesamt 13 Personen aufgenommen wurde.
I
Einer der Schwerpunkte der Reise waren Photovoltaikanlagen, die im Rahmen des Projektes des Landes NÖ, auf Krankenstationen (darunter versteht man einfache kleine gemauerte Häuschen) im nordäthiopischen Hochland installiert werden sollen, um diese mit Strom für Kühlschränke und Beleuchtung zu versorgen. Weitere Höhepunkte waren die Fairtrade-Kaffeekooperationen südlich von Addis Abeba sowie der Besuch eines landwirtschaftlichen Entwicklungshilfeprojekts in Tikel Denga, einem kleinen Dorf in den Bergen. Im Rahmen eines regionalen Entwicklungsprogramms das auch von Österreich unterstützt wird, gibt es hier ein Projekt für nachhaltige Landwirtschaft.
Am 9. November 2009 traten wir also unsere zweiwöchige Reise an, die uns auf abenteuerlichen Wegen in faszinierende Gebiete führen sollte. Allein ins abgelegene Bergdorf Chicheki, in dem es bereits eine kleine Gesundheitsstation mit einer Photovoltaikanlage gibt, waren wir mit robusten Geländewagen auf steinigen Wegen 5 Stunden unterwegs. Das Dorf liegt 40 km abseits jeder Infrastruktur und ist selbst mit Geländewagen nur außerhalb der Regenzeit erreichbar.
Besonders interessant war der Besuch der Fairtrade-Kaffeekooperationen und ich beschloss diesem Thema einen ausführlichen Beitrag in meiner Multimediaschau zu widmen. Die Einrichtung dieser Kooperationen gibt den Kleinbauern - durch die Auszahlung fairer Preise für Kaffeekirschen - die Möglichkeit, ihre eigene Lebensqualität und damit auch die ihrer Kinder wesentlich zu verbessern.
Fairtrade bedeutet aber auch:
• Verbot von Kinderarbeit
• die Einhaltung der Menschenrechte
• politische Unabhängigkeit
• Förderung von kleinbäuerlichen Erzeugergemeinschaften
• die Einhaltung internationaler Arbeitsschutzabkommen
• die Förderung von nachhaltigen Anbaumethoden bis hin zu Bioanbau.
Die Situation der Frauen in diesem Land hat mich mehr oder weniger erschüttert. Wir besuchten in Addis Abeba eine Gruppe von Rechtsanwältinnen, die „Ethiopien Women Lawyers Association“ – kurz EWLA genannt, die sich unermüdlich für die mittlerweile gesetzlich verankerten Rechte der Frauen einsetzt. Leider werden diese Rechte, vor allem in den ländlichen Gebieten, immer noch so gut wie gar nicht eingehalten bzw. wahrgenommen. Die Lösung des Problems liegt einzig und allein darin, Frauen einen stufen weisen Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Derzeit besuchen immer noch mehr Buben als Mädchen die Schule. Ein zarter Hoffnungsschimmer ist, dass von den Müttern – auch wenn sie selbst nicht lesen und schreiben können - immer mehr Mädchen zur Schule geschickt werden.
Meiner Multimediaschau gab ich den Titel „Faszination Begegnung“. Es beeindruckte mich unglaublich, dass diese in Armut lebenden Menschen trotz ihres kargen Lebens, vor allem in den ländlichen Bereichen so viel Lebensfreude und Gelassenheit ausstrahlten. Ich stellte fest, dass auch mir selbst viele dieser Eigenschaften im Laufe des Lebens immer wieder abhanden gekommen sind. Ein Leben ohne materielle Sorgen ist keineswegs der Garant für Zufriedenheit und Glück. Eigenschaften wie Dankbarkeit und Zufriedenheit müssen immer wieder neu gepflegt werden und gehen offenbar mit einem bewussten, naturverbundenen Leben Hand in Hand. Schon während der Reise war für uns nicht zu übersehen, dass die Natürlichkeit und Herzlichkeit der Menschen in den Ballungszentren der großen Städte kaum mehr zu spüren war.
Rückblickend bin ich sehr dankbar, dass ich die Chance für diese erlebnisreiche, nachhaltig prägende Reise bekam. Die vielen eindrucksvollen Momente die geblieben sind werden mich sicher Manches in meinen Leben von einer anderen Seite betrachten lassen. Die Multimediaschau „Faszination Begegnung“ die über das Land und das Leben der Menschen im nordäthiopischen Hochland berichtet wurde mittlerweile im NÖ Landhaus in St. Pölten, in Amstetten, Wels und Lilienfeld präsentiert. Zahlreichen Interessierten wurde dadurch ein umfassender Einblick in das heutige Leben der Bevölkerung und die wunderschöne Landschaft des nordäthiopischen Hochlandes vermittelt.
Die Schau soll auch dazu beitragen, Bewusstsein zu wecken, dass die Entscheidung jedes Einzelnen, die etwas teureren „Fairtrade Produkte“ wie z. B. Kaffee zu kaufen, zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität von Kleinbauern und ihren Familien beiträgt. Hinter allen Fairtrade-Produkten stehen Menschen und ihre ganz besonderen Lebensgeschichten. Mit dem Kauf dieser Waren genießen wir nicht nur gesunde Lebensmittel mit ausgezeichnetem Geschmack sondern wir tragen auch gleichzeitig dazu bei, die Welt ein Stück besser zu machen.
>>> ZUR BILDERGALERIE
Einer der Schwerpunkte der Reise waren Photovoltaikanlagen, die im Rahmen des Projektes des Landes NÖ, auf Krankenstationen (darunter versteht man einfache kleine gemauerte Häuschen) im nordäthiopischen Hochland installiert werden sollen, um diese mit Strom für Kühlschränke und Beleuchtung zu versorgen. Weitere Höhepunkte waren die Fairtrade-Kaffeekooperationen südlich von Addis Abeba sowie der Besuch eines landwirtschaftlichen Entwicklungshilfeprojekts in Tikel Denga, einem kleinen Dorf in den Bergen. Im Rahmen eines regionalen Entwicklungsprogramms das auch von Österreich unterstützt wird, gibt es hier ein Projekt für nachhaltige Landwirtschaft.
Am 9. November 2009 traten wir also unsere zweiwöchige Reise an, die uns auf abenteuerlichen Wegen in faszinierende Gebiete führen sollte. Allein ins abgelegene Bergdorf Chicheki, in dem es bereits eine kleine Gesundheitsstation mit einer Photovoltaikanlage gibt, waren wir mit robusten Geländewagen auf steinigen Wegen 5 Stunden unterwegs. Das Dorf liegt 40 km abseits jeder Infrastruktur und ist selbst mit Geländewagen nur außerhalb der Regenzeit erreichbar.
Besonders interessant war der Besuch der Fairtrade-Kaffeekooperationen und ich beschloss diesem Thema einen ausführlichen Beitrag in meiner Multimediaschau zu widmen. Die Einrichtung dieser Kooperationen gibt den Kleinbauern - durch die Auszahlung fairer Preise für Kaffeekirschen - die Möglichkeit, ihre eigene Lebensqualität und damit auch die ihrer Kinder wesentlich zu verbessern.
Fairtrade bedeutet aber auch:
• Verbot von Kinderarbeit
• die Einhaltung der Menschenrechte
• politische Unabhängigkeit
• Förderung von kleinbäuerlichen Erzeugergemeinschaften
• die Einhaltung internationaler Arbeitsschutzabkommen
• die Förderung von nachhaltigen Anbaumethoden bis hin zu Bioanbau.
Die Situation der Frauen in diesem Land hat mich mehr oder weniger erschüttert. Wir besuchten in Addis Abeba eine Gruppe von Rechtsanwältinnen, die „Ethiopien Women Lawyers Association“ – kurz EWLA genannt, die sich unermüdlich für die mittlerweile gesetzlich verankerten Rechte der Frauen einsetzt. Leider werden diese Rechte, vor allem in den ländlichen Gebieten, immer noch so gut wie gar nicht eingehalten bzw. wahrgenommen. Die Lösung des Problems liegt einzig und allein darin, Frauen einen stufen weisen Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Derzeit besuchen immer noch mehr Buben als Mädchen die Schule. Ein zarter Hoffnungsschimmer ist, dass von den Müttern – auch wenn sie selbst nicht lesen und schreiben können - immer mehr Mädchen zur Schule geschickt werden.
Meiner Multimediaschau gab ich den Titel „Faszination Begegnung“. Es beeindruckte mich unglaublich, dass diese in Armut lebenden Menschen trotz ihres kargen Lebens, vor allem in den ländlichen Bereichen so viel Lebensfreude und Gelassenheit ausstrahlten. Ich stellte fest, dass auch mir selbst viele dieser Eigenschaften im Laufe des Lebens immer wieder abhanden gekommen sind. Ein Leben ohne materielle Sorgen ist keineswegs der Garant für Zufriedenheit und Glück. Eigenschaften wie Dankbarkeit und Zufriedenheit müssen immer wieder neu gepflegt werden und gehen offenbar mit einem bewussten, naturverbundenen Leben Hand in Hand. Schon während der Reise war für uns nicht zu übersehen, dass die Natürlichkeit und Herzlichkeit der Menschen in den Ballungszentren der großen Städte kaum mehr zu spüren war.
Rückblickend bin ich sehr dankbar, dass ich die Chance für diese erlebnisreiche, nachhaltig prägende Reise bekam. Die vielen eindrucksvollen Momente die geblieben sind werden mich sicher Manches in meinen Leben von einer anderen Seite betrachten lassen. Die Multimediaschau „Faszination Begegnung“ die über das Land und das Leben der Menschen im nordäthiopischen Hochland berichtet wurde mittlerweile im NÖ Landhaus in St. Pölten, in Amstetten, Wels und Lilienfeld präsentiert. Zahlreichen Interessierten wurde dadurch ein umfassender Einblick in das heutige Leben der Bevölkerung und die wunderschöne Landschaft des nordäthiopischen Hochlandes vermittelt.
Die Schau soll auch dazu beitragen, Bewusstsein zu wecken, dass die Entscheidung jedes Einzelnen, die etwas teureren „Fairtrade Produkte“ wie z. B. Kaffee zu kaufen, zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität von Kleinbauern und ihren Familien beiträgt. Hinter allen Fairtrade-Produkten stehen Menschen und ihre ganz besonderen Lebensgeschichten. Mit dem Kauf dieser Waren genießen wir nicht nur gesunde Lebensmittel mit ausgezeichnetem Geschmack sondern wir tragen auch gleichzeitig dazu bei, die Welt ein Stück besser zu machen.
>>> ZUR BILDERGALERIE